Film Premiere
FILMTIPP: Die Mutigen 56 - Deutschlands längster Streik

Dass Dokudrama „Die Mutigen 56 – Deutschlands längster Streik“ lässt einen einzigartigen Arbeitskampf aus unserer IG Metall Geschichte lebendig werden.

28. April 202428. 4. 2024


SENDETERMINE DES DOKUDRAMAS

90 Minuten am Mittwoch,
1. Mai, 21.45 Uhr im Ersten
Ab Sonntag, 28. April, in der ARD Mediathek

 

Das Dokudrama „Die Mutigen 56 – Deutschlands längster Streik“ lässt einen einzigartigen Arbeitskampf lebendig werden. Heute ist die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall selbstverständlich. Doch Arbeiter in den 1950er-Jahren bekommen, im Gegensatz zu den Angestellten, in den ersten drei Krankheitstagen gar keinen Lohn, danach nur wenig.

Diese Ungleichbehandlung wollen sich die Arbeiter nicht mehr gefallen lassen. Anna Schimrigk (Emma) und David Bredin (Alfred) verkörpern das Leben der fiktiven Kieler Arbeiterfamilie Freese und machen die damaligen Herausforderungen in all ihrer Härte erlebbar. Emma ist eine typische Hausfrau und Mutter jener Zeit. Durch ihre Augen sehen wir diese entbehrungsreiche Zeit und begleiten den Kampf der Freeses für ein menschenwürdiges Leben. Der Krieg und dessen Entbehrungen haben diese Generation gezeichnet, aber jetzt geht es wieder aufwärts.

Als ihr Mann Alfred krank auf der Kieler Howaldtswerft zusammenbricht, verzweifelt Emma. Er muss sich schonen, aber wie soll die Familie ohne den Arbeitslohn durchkommen? So kann es nicht weitergehen! Für den Kampf um Gerechtigkeit und Würde legen schließlich ab Oktober 1956 bis zu 34.000 Metallarbeiter in den Werften und Fabriken Schleswig-Holsteins die Arbeit nieder. Dieser Streik gilt bis heute als der härteste und längste Branchenstreik Deutschlands. Arbeitgeber und Politik stellen sich den Streikenden mit entschiedener Härte in den Weg. Die Arbeitgeberseite des damals boomenden Schiffsbaus wird u. a. von Max Herbrechter (Werftboss A. Westphal) und Peter Lohmeyer (Josef Schiml) verkörpert. Peter Sikorski (Julius Bredenbeck), David C. Bunners (Herbert Sührig) und Ronald Kukulies (Hein Wadle) spielen bis heute bekannte Gewerkschafter, die den Streik orchestriert und zum Erfolg geführt haben.

Der Film entstand unter der Regie der Berliner Regisseurin Sabine Bernardi und des Hamburger Dokumentarfilmers und Historikers Ingo Helm unter anderem in Cuxhaven und Umgebung. Sie sind in die 1950er-Jahre getaucht, haben Quellen gesichtet und Zeitzeugen interviewt. Dazu gehört auch der damals 17-jährige Björn Engholm. Er saß seinerzeit bei einer IG Metall-Kundgebung an den Lautsprecherreglern, wie er in unserem Podcast „Küstentalk“ erzählt hat. Was er damals in Lübeck erlebte, führte ihn in die Politik, wo er später Ministerpräsident von Schleswig-Holstein und SPD-Bundesvorsitzender wurde. Für die fiktionale Bildgestaltung zeichnet sich Philipp Sichler verantwortlich.

 

„WIE GESTALTET SICH DAS ZUSAMMENLEBEN EINER GESELLSCHAFT, UND WIE FÜHRT MAN EINE VERÄNDERUNG HERBEI?“

Statement von Sabine Bernardi, Drehbuch und Regie Fiktion

 

„DER STAAT, DAS SIND NICHT ZULETZT WIR – EINE ENTWICKLUNG, DIE DAMALS ANFING UND BIS HEUTE AKTUELL IST“

Arbeitsnotizen von Ingo Helm, Ko-Autor und Regie Doku

Die Mutigen 56 - Film Mappe

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