(21.11.2019) Die IG Metall Küste hat kritisiert, dass der Auricher Windanlagenhersteller Enercon nicht bereit ist, über Alternativen zu den angekündigten Entlassungen zu sprechen. "Enercon hat nichts dazu gelernt. Wieder stellt das Unternehmen alle vor vollendete Tatsachen", sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste, zu den Ergebnissen der von Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann eingesetzten Task Force. "Mit ihrem arroganten und brutalen Verhalten hat die Geschäftsführung erneut die Beschäftigten und die Region brüskiert."
Der Gewerkschafter unterstützt die niedersächsische Landesregierung in ihrem Engagement für die Windindustrie. "Sie muss weiter mit Nachdruck in Berlin für einen stärkeren Ausbau der Windkraft und für den Erhalt der Arbeitsplätze in der Branche eintreten", so Geiken. Auch Enercon müsse die Landregierung weiter in die Pflicht nehmen, auch wenn es trotz der zahlreichen Gespräche in den vergangenen beiden Wochen nicht gelungen sei, das Unternehmen zu einem offenen Dialog über Alternativen zu Entlassungen wie Kurzarbeit und Qualifizierung zu bewegen.
IG Metall-Bezirksleiter Geiken forderte Enercon auf, in den nun anstehenden Verhandlungen über Interessenausgleiche und Sozialpläne Verantwortung zu übernehmen. "Durch den Einsatz der Beschäftigten und öffentliche Förderung hat Enercon in den vergangenen Jahren stattliche Gewinne gemacht. Jetzt ist es an der Zeit, den Menschen und der Region etwas zurückzugeben. Die Beschäftigten haben mehr als Almosen von Enercon verdient", so der Gewerkschafter. "In der Auseinandersetzung um die Entlassungen im vergangenen Jahr haben IG Metall und Betriebsräte Sozialpläne mit Abfindungen und Transfergesellschaften durchgesetzt, die auch dieses Mal Mindeststandard sein müssen."