"Die Politik muss faire und sichere Rahmenbedingungen schaffen"
Internationaler Frauentag: IG Metall Küste fordert ein gesetzliches Recht auf Heim-Arbeit
(07.03.2019) Aus Anlass des Internationalen Frauentags am 8. März hat die IG Metall Küste die Politik aufgefordert, ein Recht auf Heim-Arbeit einzuführen.

"Das Vorhaben der SPD darf nicht am Widerstand der CDU scheitern", sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste. "Aktuelle Studien zeigen, dass Homeoffice bei Männern wie Frauen dazu führt, dass beide mehr Überstunden zu Hause machen. Gleichzeitig zeigen die Untersuchungen, dass Frauen stärker als Männer in die Betreuung ihrer Kinder investieren, wenn sie von zu Hause aus arbeiten. Um diesem klassischen Rollenmodell etwas entgegenzusetzen, reicht es nicht, einfach an die Partner und eine bessere Lebensplanung zu appellieren. Die Politik muss faire und sichere Rahmenbedingungen für die Heim-Arbeit schaffen. Das fängt damit an, dass die Beschäftigten nicht ständig von ihrem Chef erreicht werden dürfen. Für eine bessere Aufteilung der Betreuung kann die Politik eine Verlängerung der Partnermonate bei der Elternzeit oder ein Recht auf Familienarbeitszeit einführen", sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste.
Klare und sichere Regeln für die Heim-Arbeit könnten auch verhindern, dass Frauen in der Teilzeitfalle stecken bleiben. "Frauen gehen immer noch häufiger in Teilzeit als Männer, weil sie häufiger die Betreuung der Kinder und die Hausarbeit übernehmen. Wenn es einen gesetzlichen Rahmen gibt, wann Feierabend bei der Heim-Arbeit ist, kann die Betreuungsarbeit auch partnerschaftlicher verteilt werden", sagte IG Metall-Bezirksleiter Geiken.
Mit dem Abschluss in der Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall bereits gute Voraussetzungen für mehr Gleichstellung geschaffen. Mit dem neuen Wahlrecht, die Arbeitszeit für bis zu 24 Monate auf bis zu 28 Stunden zu verkürzen, ist das Recht auf Rückkehr zur Vollzeit verbunden. "Damit werden Frauen nicht weiter in unbefristete Teilzeitbeschäftigungen gedrängt, die oft zur Sackgasse werden", so der Gewerkschafter weiter. Auch die Wahlmöglichkeit, ein tarifliches Zusatzgeld in acht freie Tage umzuwandeln, kann für mehr Vereinbarkeit und Gerechtigkeit zwischen Mann und Frau sorgen. "Das Erziehen von Kindern oder die Pflege von Angehörigen ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Die Politik muss das stärker honorieren und mit guten Gesetzen ihren Beitrag dazu liefern."
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