Friedrich: "Die Auszubildenden sind die Fachkräfte von morgen"

IG Metall Küste fordert, Ausbildung in den Betrieben zu sichern

(23.06.2020) Die IG Metall Küste hat Arbeitgeber und Politik aufgefordert, die Ausbildung in der Corona-Krise zu sichern. "Die Unternehmen dürfen die Zahl der Ausbildungsplätze jetzt nicht reduzieren und müssen die Auszubildenden nach dem Abschluss weiterhin unbefristet übernehmen", sagte Bezirksleiter Daniel Friedrich. "Die Betriebe müssen sich für die Zukunft aufstellen. Die Auszubildenden sind die Fachkräfte von morgen."

Die IG Metall fordert von den Unternehmen, die Zahl der Ausbildungsplätze zu erhalten und die Auszubildenden nach dem Abschluss weiterhin unbefristet zu übernehmen. (Foto: monkeybusinessimages/iStock)

Als "erschreckendes Signal" bezeichnete Friedrich die aktuellen Ergebnisse einer Befragung des Arbeitgeberverbandes Nordmetall, nach der in Bremen nur 56 Prozent der Unternehmen die Auszubildenden ganz oder teilweise übernehmen wollen. "Mit 66 und 76 Prozent sind die Werte zur Übernahme auch in Hamburg und Schleswig-Holstein nicht viel besser", so der IG Metall-Bezirksleiter. "Nordmetall darf es nicht bei Appellen belassen. Der Verband muss seine Mitgliedsunternehmen dazu bringen, Ausbildung und Übernahme zu sichern."

Die IG Metall lehnt die Forderung von Unternehmen und Kammern ab, den Paragraf 19 Berufsbildungsgesetz (BBiG) zu streichen, der eine Fortzahlung der Ausbildungsvergütung für sechs Wochen sichert und die Auszubildenden solange vor Kurzarbeit schützt. "Ein Angriff auf die Fortzahlung von Ausbildungsvergütungen ist ein Angriff auf die Existenz junger Berufsanfänger/innen", sagt Julia Groher, Bezirkssekretärin der IG Metall Küste. "Wir begrüßen Förderprogramme von Bund und Ländern, mit denen Ausbildungsbetrieben schnell und unkompliziert bei der Finanzierung der Vergütungen geholfen werden kann. Dafür müssen keine gesetzlichen Regelungen ausgehebelt werden.

Die IG Metall Küste unterstützt auch die im Konjunkturpaket beschlossene Ausbildungsprämie für Unternehmen, welche ihre Ausbildungsplatzzahlen halten oder gar steigern. "Allerdings erwarten wir auch, dass ausbildende Betriebe die Auszubildenden im Anschluss dann unbefristet übernehmen", so Bezirkssekretärin Groher. "Die qualitativ gute duale Berufsausbildung ist einer der Grundpfeiler unserer norddeutschen Wirtschaft."

Die Gewerkschaft nutzt ihre laufende Aktionswoche auch, um auf die Situation der Auszubildenden aufmerksam zu machen. So sind in den nächsten Tagen zum Beispiel Aktionen der IG Metall Jugend in Flensburg, Neumünster und bei Premium Aerotec in Nordenham geplant.



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Julia Groher
Bezirksjugendsekretärin

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