Geiken: "Hängepartie für die Beschäftigten muss enden"
IG Metall Küste begrüßt Übernahme des Service-Geschäfts von Senvion durch Siemens Gamesa
(21.10.2019) Die IG Metall Küste hat den Abschluss der Verhandlungen zu einem Teilverkauf des insolventen Windanlagenherstellers Senvion begrüßt. "Es wird höchste Zeit, dass die Hängepartie für die Beschäftigten endet. Seit Monaten bleibt ihnen nur, auf Ergebnisse der Verhandlungen zu warten. Mit der Übernahme des Service-Geschäfts durch Siemens Gamesa zeichnet sich nun immerhin für etwa 500 der ehemals 1800 Beschäftigten in Deutschland eine langfristige Perspektive ab", sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste. "Die bisherigen, tariflichen Arbeitsbedingungen und Betriebsratsstrukturen bleiben erhalten. Trotzdem ist es schmerzhaft zu sehen, wie mit Senvion ein Pionier der Windkraftbranche mit eigener Konstruktion und Produktion in Deutschland vom Markt verschwindet und hunderte Beschäftigte ihre Arbeitsplätze verlieren."

Nachdem bereits 270 Beschäftigte zum 1. Oktober in Transfergesellschaften wechseln konnten, erwartet die Gewerkschaft, dass dies auch für die weiteren, etwa 600 in den nächsten Monaten von Kündigungen bedrohten Mitarbeiter ermöglicht wird. "Um sie vor der Arbeitslosigkeit zu schützen, haben wir uns mit der Insolvenzverwaltung auf die Einrichtung von Transfergesellschaften geeinigt. Die Beschäftigten werden mit Mitteln der Arbeitsagentur und des Unternehmens für neue Aufgaben in anderen Betrieben qualifiziert und vermittelt", erklärte IG Metall-Bezirksleiter Geiken. "Die Transfergesellschaften für die weiteren Mitarbeiter stehen allerdings noch unter Finanzierungsvorbehalt, der nach dem Vertragsabschluss mit Siemens Gamesa hoffentlich bald fallen kann." Da die Transfergesellschaften mit einer Mindestlaufzeit von vier Monaten bisher nur gering ausgestattet sind, ist die Gewerkschaft mit den Landesregierungen in Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein über eine mögliche Verlängerung im Gespräch. Außerdem fordert die IG Metall Küste eine Lösung für die Auszubildenden in Bremerhaven.
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